syrischer Philosoph und Publizist; Professor an der Universität Damaskus 1977-1999; politisches Asyl in Deutschland ab 2012; Veröffentl. u. a.: "Selbstkritik. Nach der Niederlage", "Kritik des religiösen Denkens", "Unbehagen in der Moderne – Aufklärung im Islam"
* November 1934 Damaskus
† 11. Dezember 2016 Berlin
Herkunft
Sadik (auch Sadiq) al-Azm wurde 1934 in Damaskus/Syrien geboren und wuchs als Sohn einer wohlhabenden und traditionsreichen sunnitischen Familie in der syrischen Hauptstadt auf. Er wurde säkular erzogen, da seine Eltern von Reisen ins westliche Ausland und dem türkischen Kemalismus geprägt waren. Bis Mitte der 1960er Jahre hatte seine Familie großen politischen Einfluss, ein Verwandter, Chalid al-Azm, war Premierminister, als die sozialistische Baath-Partei 1963 putschte und die Familie bei der anschließenden Landreform sehr viele Ländereien verlor.
Ausbildung
A. studierte an der Amerikanischen Universität von Beirut (AUB) Philosophie bis zum B.A. (1957) und setzte sein Studium an der Yale University fort, wo er 1959 mit dem Master (M.A.) abschloss. 1961 promovierte er mit einer Dissertation über den franz. Philosophen Henri Bergson zum (Ph.D.).